Donnerstag, 15. April 2004
23:24h
dann also doch nicht weggehen, doch nicht auf der hinfahrt vorne auf dem beifahrersitz sitzen, weil man da am schnellsten rauskommt, doch nicht an der kasse nichtssagend das geld für genau einmal eintritt hinlegen, doch nichts trinken, nicht so viel dass gerade mal alles wie ausgeblendet wirkt, doch nicht von ihm im arm gehalten werden und denken sowas gibt es nur unter jungs, doch nicht lachen und dabei die hand vor den mund halten, doch nicht ins scheinwerferlicht über der bühne blicken, doch nicht nicken mit dem kopf im takt, doch nicht ihr oder ihr nachsehen, doch nicht eine nach der anderen aus der schachtel holen und anstecken, doch nicht darauf warten müssen, dass ich sowieso am ende enttäuscht bin, doch nicht diese wärme spüren, die sich erst nach zehn jahren freundschaft entwickelt, selbst wenn man eigentlich fast nichts mehr voneinander weiss ausser alles das was wirklich wichtig ist, doch nicht dort an den tischen und stühlen sitzen und die augen im raum wandern lassen, dabei den kopf völlig stillhalten, doch nicht mindestens eine minute lang glauben die liebe meines lebens gefunden zu haben, doch nicht zum mädchen am tresen 'noch eins' sagen und dabei ihrem blick ausweichen, falls sie mich überhaupt ansieht, doch nicht alle diese leute wahrnehmen und mich fragen, was ich hier überhaupt will, doch nicht auf der rückfahrt auf dem beifahrersitz sitzen, weil man da am schnellsten rauskommt, doch nicht 'ich meld mich dann' sagend die tür hinter mir zuschlagen hören und dann doch nicht einfach totmüde ins bett fallen, vielleicht mit einem lächeln auf den lippen, weil es einer dieser abende war, an denen man sich dann wieder hochziehen kann. dafür: nochmal alles durch den kopf gehen lassen.
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kathleen,
Freitag, 16. April 2004, 05:29
Meine Mutter
lehrte mich - wenn auch erst Jahre später - zu verstehen.
Sie sagte immer wieder: Angst ist kein Lebensgefühl, Kathleen. Bloß ein Warner. Ich sage: Mit der Enttäuschung ist es ähnlich. Annehmen, aber nicht reinfallen lassen.
grete,
Freitag, 16. April 2004, 12:23
die weisheiten des lebens muss man mühsam selbst einsammeln. die wahrheit der worte offenbart sich erst, wenn man darauf zurückblickt.
aber: alles grau dient nur dazu, die farben leuchten zu lassen. geht es heute besser?
eins,
Freitag, 16. April 2004, 12:30
heute fing zumindest schon mal ganz gut an. so schlecht war es gestern auch nicht. mir war nur auf einmal nicht gut. gar nicht gut. genau zur ausgehzeit, wie so oft. dafür konnte ich dann später am abend mal etwas ordnung in alles bringen, ansatzweise.
sollte ausserdem alles gar nicht so negativ klingen. sind doch auch ein paar schöne gedanken dabei, dachte ich. bei dir auch alles soweit in ordnung?
grete,
Freitag, 16. April 2004, 12:38
jetzt ist es besser. dein text lag schwer im magen. aber nun ist es sonnig und soll schön bleiben.
eins,
Freitag, 16. April 2004, 13:12
ich arbeite schon an einem würdigen ersatz für den gestrigen abend. lass dich doch von mir nicht runterziehen. nichts liegt mir ferner.
ich trink jetzt milchkaffee und blinzel in die sonne. und ja, so soll es bleiben. |
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