dann also doch nicht weggehen, doch nicht auf der hinfahrt vorne auf dem beifahrersitz sitzen, weil man da am schnellsten rauskommt, doch nicht an der kasse nichtssagend das geld für genau einmal eintritt hinlegen, doch nichts trinken, nicht so viel dass gerade mal alles wie ausgeblendet wirkt, doch nicht von ihm im arm gehalten werden und denken sowas gibt es nur unter jungs, doch nicht lachen und dabei die hand vor den mund halten, doch nicht ins scheinwerferlicht über der bühne blicken, doch nicht nicken mit dem kopf im takt, doch nicht ihr oder ihr nachsehen, doch nicht eine nach der anderen aus der schachtel holen und anstecken, doch nicht darauf warten müssen, dass ich sowieso am ende enttäuscht bin, doch nicht diese wärme spüren, die sich erst nach zehn jahren freundschaft entwickelt, selbst wenn man eigentlich fast nichts mehr voneinander weiss ausser alles das was wirklich wichtig ist, doch nicht dort an den tischen und stühlen sitzen und die augen im raum wandern lassen, dabei den kopf völlig stillhalten, doch nicht mindestens eine minute lang glauben die liebe meines lebens gefunden zu haben, doch nicht zum mädchen am tresen 'noch eins' sagen und dabei ihrem blick ausweichen, falls sie mich überhaupt ansieht, doch nicht alle diese leute wahrnehmen und mich fragen, was ich hier überhaupt will, doch nicht auf der rückfahrt auf dem beifahrersitz sitzen, weil man da am schnellsten rauskommt, doch nicht 'ich meld mich dann' sagend die tür hinter mir zuschlagen hören und dann doch nicht einfach totmüde ins bett fallen, vielleicht mit einem lächeln auf den lippen, weil es einer dieser abende war, an denen man sich dann wieder hochziehen kann. dafür: nochmal alles durch den kopf gehen lassen.

an manchen abenden haben wir mehr zeit damit verbracht uns vor meiner haustür in ihrem auto zu streiten als wir wirklich zusammen bei ihr waren. heute fehlt mir das.

am liebsten würde ich die zeit hier jetzt zurückdrehen, damit du nicht siehst, dass ich noch wach bin.

"ich würde gerne spazieren gehen grad. es hat geregnet und riecht gut. aber sowas mach ich ja nie."

wenn nicht noch davor, dann habe ich bestimmt nach diesem prüfungstermin einen zusammenbruch. und dann sehen sie mich mit vorwurfsvollem blick an, in ihren weissen mänteln. und schütteln mit dem kopf und zählen mir meine sämtlichen versäumnisse auf.

es gibt so manche leute, die dürften sich eigentlich nie miteinander unterhalten. tun sie dann aber doch. und dann funktioniert das anscheinend auch noch.

wie soll man denn überhaupt ernsthaft eine kassette für irgendwen aufnehmen, wenn man alle paar minuten an jemand anders denkt?

sag, dass nicht alles nur berechnet und kalkuliert ist und funktionieren soll. bitte nicht. manches passiert doch auch einfach. (oder etwa nicht?)

hab ich mir nie angewöhnen können, so zu denken. für mich ist so lange heute bis ich ins bett gehe. und ich wache nicht vor morgen auf.

an vielen tagen will ich von dem da draussen gar nichts wissen. an anderen kommt es mir so vor, als ob da draussen niemand was von mir wissen will. und manchmal verstehen wir uns gut.

ich hab mich früher, wenn ich bei ihr geschlafen habe immer umgedreht, auf die seite und bin dann eingeschlafen. heute würde ich das wohl anders machen.

"nein. ich darf dich nicht küssen."

mittlerweile kommt mir 'bis sonntag abend' vor wie eine ewigkeit.

bei manchen leuten hab ich wirklich angst, ihnen meine lieblingslieder auf kassette aufzunehmen, weil sie im ersten moment denken würden, etwas wäre mit ihrem abspielgerät nicht in ordnung.

"fahr du doch. ich hab schon was getrunken. gleich, bis du hier bist."

sie: "billig?".
ich: "du weisst doch wohl, was billig heisst."

(und ich dachte "so war das ja eigentlich gar nicht gemeint.")

als hätte ich nicht schon genug mühe damit, heute von gestern zu unterscheiden.

"also ich habe nicht das gefühl,
dass wir noch besonders toll reden können, so generell."

"ich hab generell nicht das gefühl,
dass ich noch besonders toll reden kann."

ich hätte sie gerne alle gesehen heute. aber stattdessen sind sie bei der freundin, zuhause mit eltern, in irgendeinem club oder hunderte kilometer weit weg, in einer von diesen grossen städten.

ich weiss zwar noch genau, dass ich diesen oder jenen film gesehen habe. gut, ich weiss meistens kaum noch, was darin passiert. es gibt ja leute, die haben monate später noch aus jedem film jeden dialog parat. aber was ich viel bedenklicher finde: ich hab keine ahnung mehr wann, wo und mit wem ich welchen film gesehen habe. dabei sind mir meine freunde doch eigentlich so wichtig.

"..und das macht uns reicher als alle die, die nicht einmal soviel gefühl haben, um wahre angst zu kennen"

jeder vergisst es, andauernd, egal wie oft ich ihnen davon erzähle. so als müsste man sie jeden tag wieder daran erinnern. muss man mich nicht.

so laut und ausgiebig hab ich schon lange nicht mehr auf dem weg zur arbeit im auto rumgeschrien.

und wenn ich sie jetzt sehe. weiss ich auch nicht. es fehlt eben dieses 'halt doch einfach den mund und küss mich' von früher. stattdessen muss ich jetzt die ganze zeit zuhören.

fest entschlossen, heute den abend alleine zu verbringen, um mal irgendwie runterzukommen, sagte ich zu ihr: 'ja, klar kannst du kommen. wär schön'.

"ist sie dann manchmal ganz ruhig und atmet einfach nur? und es klingt leicht und schwer?"

eigentlich egal, wann und wo was für wen zu tun ist: ich denke immer nur 'jetzt ist nicht der richtige augenblick'.

früher hab ich oft diese kurzen texte geschrieben. ich glaube, vor ein paar tagen haben sie sich sogar gegenseitig ein paar davon vorgelesen. im moment klappt das irgendwie nicht so richtig. aber das kommt wieder. (weil sonst etwas fehlt.)

nach nur kurzer zeit zusammen in einer klasse hat sie mir ein bild gemalt. darunter schrieb sie 'das ist paul, der psychiater. wenn du probleme hast, ist er immer für dich da'. wir hatten bisher nur wenige worte gewechselt, in all den wochen.

eigentlich wollte ich sie gerade anrufen.