"und ich hab dran gedacht.
ganz oft."

"ich denk fast nie dran,
damit es spontaner klingt,
wenn ich nichts sage."

"immer kommst du ins schwärmen, wenn es um sie geht."

ich mag sie halt.

"ich hätte dich umarmen wollen. lange."
"und mir wäre es nicht lange genug gewesen."

"heute hat eine auf der arbeit zu mir gesagt 'du bist ja so blass'.
dann hab ich mir einen stuhl geholt.
und dann hab ichs auch gemerkt."

"du sollst dich nicht immer fernverlieben."
"der fernseher stand doch nur zwei meter weg."

"haut an haut. herz zu herz. das fehlt dir."
"du hast immer so recht. das fehlt mir."

liebste,

morgen früh ist es wieder so weit. pünktlich zum morgengrauen werden sie alle in reih und glied stehen und wie gewohnt ihre arbeit verrichten, jeder an seinem platz. und ich werde mir alle mühe geben, auch morgen nicht aufzufallen. aber ich glaube, so langsam merken sie, dass ich mit ihrem tempo so meine probleme habe.

am freitag morgen hatte ich meinen termin. 'wir schaffen das schon' hat er gesagt. und ich hatte noch nicht mal richtig angefangen zu erzählen.

wenn ich nochmal vierzehn wäre würde ich wohl alles anders machen wollen. genau wie jetzt.

manche haben mich schon gefragt, wie das jetzt ist. mit uns. dabei sind das doch nur worte. (glaubst du eigentlich, alles landet irgendwann nochmal an seinem platz?)

ich will eure hoffnungsschimmer nicht sehen.

liebste,

heute war ich gar nicht richtig da. vielleicht weil es gestern spät wurde und so sehr im hals gekratzt hat. beim mittagstisch sagte einer unserer mitarbeiter 'das sind ungefähr sechs kilometer von a nach b', worauf unser vorgesetzter fragte 'und von b nach a?'. im ersten moment musste ich lachen, aber wie recht er hat. manchmal ist der weg zurück doch ungleich länger. das macht wohl die lebenserfahrung.

und er wird wohl erst morgen nach mir sehen können. heute hat das einfach nicht mehr geklappt. dabei will ich das lieber alles gar nicht. du weisst ja, ärzte sind nicht so gut darin, einem etwas gutes zu überbringen.

war gut, dich zu hören. ich mach dir licht.

liebste,

heute war es bei uns nochmal sommer und ich war nach der arbeit draussen. eigentlich hätte sich jemand in mich verlieben müssen, finde ich, aber sie waren wohl einfach alle zu beschäftigt. der verkäufer im musikladen hat sich mit einem kunden über die drei fragezeichen, herr rossi und la ligne unterhalten. komisch wenn man dann merkt, dass auch andere noch nicht im heute angekommen sind. und sie haben sich sachen gesagt wie 'gute geschichte'. fast wie im fernsehen.

morgen gehe ich wegen dieser sache zum arzt. aber er wird wieder nur das finden, was man auch sieht. und das ist ja auch schon genug, wird er denken.

ich mag dieses brennen im hals und den klang der eiswürfel, wenn man das glas wieder absetzt.

"heute hat es in strömen geregnet bei uns. und draussen war alles grau in grau. ich bin aufgestanden und zum fenster gegangen und hab mir den parkplatz der firma gegenüber angesehen. es hat mich traurig gemacht wie schief manche geparkt haben. ich hab ein problem mit allem, was nicht perfekt ist. und ich muss mich den ganzen tag über mit rumschleppen."

"ich mag unperfekt. sehr."

manchmal hab ich so den eindruck, gegenüber könnten die zwillingstürme einstürzen und niemand würde seine arbeit niederlegen.

"was ist dir denn lieber, realität oder traum?"
"das schönere von beiden."