"naja, und anschliessend von dir geträumt. wir sind zusammen bus gefahren, vorletzte reihe in einem sonst leeren bus. ich weiss nicht mehr, was wir erzählt haben, aber wir haben gelacht."

"sie war da. wir haben geredet. wir haben eine stunde nebeneinander geschlafen. sie ist wieder weg. und es war so als war sie nie da. es ist wirklich so als ob niemand mehr zu mir durchkommt."

mein chef kam heute in mein büro,
schloss die tür hinter sich
und sagte ich verkaufe mich unter wert.

"und ich wäre ja die einzige freude die sie noch hat. ausnahmsweise hab ich mein 'aber sieh mich doch mal an' einfach runtergeschluckt."

"und irgendwie klingst du als wärst du unglücklich verliebt."
"vielleicht weil ich gerne unglücklich verliebt wäre."

"aber die konnte ich nicht zumachen.
der reissverschluss war falschrum."

"dann brauchst du ein mädchen.
was dir immer die jacke zu macht."

"oder eine freundin, die immer ganz nah zu mir kommt.
so dass ich die jacke einfach auflassen kann."

"vielleicht wird morgen alles anders."

"vielleicht bin ich auch immer nur so pessimistisch weil ich keine enttäuschungen mag."

"aber warum. hier ist ja auch nichts los."
"vielleicht ist bei den anderen auch gerade sonntag abend."

"ich will einfach die augen zumachen und jemand anders sein.
aber dich will ich dann immer noch kennen."

"vielleicht erfüllst du einfach nicht gerne wünsche."

"ich weiss zur zeit immer nichts (was ich dir sagen könnte)."
"ich weiss zur zeit auch nicht was man mir sagen könnte."

ich wünsch mir nichts mehr als alles nochmal von vorne.

"wie gut das ist, mal was anderes zu sehen und mal andere alles draussen an mir vorbeiziehen zu lassen" dachte ich im zug. "ausnahmsweise hält mich mal keiner für einen drogendealer" dachte ich als ich bei der taschenkontrolle ausgelassen wurde. "immer bin ich als letzter da" dachte ich auf dem weg.

dann hab ich zugehört. gesessen. gestanden. gesessen. "kannst du mir das signieren?" hab ich mir dann überlegt. aber nicht gesagt. "nein" hab ich versucht zu dem mädchen mit der kamera zu sagen. dann bin ich weggelaufen. dann bin ich zurückgelaufen. dann hab ich mich gefragt "wo würde ich wohl hingehen wenn ich sie wäre?"

"da hinten ist noch ein tisch frei" hat die mit dem tablett in der hand gesagt. bis ich da war war er schon belegt.

"die taz würde ich aber nicht empfehlen" hat mein ehemaliger lieblingsschallplattenladenbesitzer zu irgendwem gesagt. irgendwann ist er umgezogen und alles war auf einmal so hell und das mochte ich nicht. kurz darauf hat er zugemacht. seitdem weiss ich nicht bei wem ich meine musik kaufen will. aber wenn ich mal wieder eine tageszeitung probeweise lesen möchte, hätte ich ja jetzt jemand. "hoffentlich hat er mich so nicht gesehen" hab ich gedacht, "immer noch genauso wie früher."

"ich will hier weg. ich will hier weg. ich will hier weg."

"er mag sowieso komische sachen" hab ich gesagt. "so wie mich?" hat sie gesagt. "nein, du nicht" hab ich gesagt. "bei dir hat er das einzige mal alles richtig gemacht" hab ich gesagt. aber ich glaube du hörst gar nicht mehr hin.

"ich meinte so wie es ist ist es ok" hat sie gesagt. "ich hab das schon verstanden. dann ist für mich wohl auch alles wunderbar, so wie es ist" hab ich gesagt. "diese woche ist jemand mit seinem auto in den flughafen gefahren" hat sie gesagt. "es gibt ja auch leute die gehen mit dem auto zigaretten holen" hab ich gesagt. und sekunden später hat es mir schrecklich leid getan.

"und dann lachen müssen, weil man etwas eigentlich überhaupt nicht lustig findet" hat sie geschrieben. "ich weiss auch nicht wie ich das wieder finden soll" hab ich gedacht.

"kompliment wie du das immer machst, dass du mir geschickt aus dem weg gehst wenn ich mir mal wieder ueberlege wie gerne ich dich eigentlich hab. männliche intuition oder so."