seit ein paar tagen ist es so als wäre alles was ich anfasse wärmer als ich. wenn das hier ein brief an dich wäre würde ich schreiben 'wie früher, weisst du noch'. es gibt mich nur noch zwischen neun und fünf und immer wenn ich mich sonst mal gerade merke habe ich herzrasen und es fühlt sich an wie einem vorbeirauschenden d-zug hinterherzusehen. und wenn das hier ein brief an dich wäre wüsste ich nicht mal was ich dir sonst noch schreiben sollte.

"und ich hatte doch sonst nie probleme mit dem einschlafen."
"gewöhn dich dran liebster. kuss."

erst hab ich tagelang fieber und dann springt heute morgen zum ersten mal in meiner laufbahn als personalkraftwagenfahrer der wagen nicht an. ich hab es ja langsam verstanden, zweitausendfünf. ich bleib trotzdem hier.

"und weisst du. ich glaube so langsam es ist falsch, wenn ich mich immer wieder mit der welt da draussen anfreunden will. ich bau mir lieber meine traumwelt neu auf."

entweder wird es jedes jahr schlimmer oder ich vergesse einfach immer wieder wie es letztes jahr war. oder vielleicht liegt es auch gar nicht an der jahreszeit. aber gerade fällt mir nichts und niemand ein.

da gab es tage, die morgens früh im bett damit anfangen, dass man sich nicht beantworten kann warum sie eigentlich so wunderschön ist. oder warum sie gerade hier ist und nicht bei irgendeinem anderen. tage an denen meine eigene sicherheit für jeden bei jedem schritt den ich ging zu hören war. an denen ich mir morgens nie sorgen gemacht habe neben wem ich abends einschlafe. oder wie überhaupt. tage an denen ich mein mädchen einfach geküsst habe, ohne dass ich überhaupt wusste warum. da gab es abende, an denen man stundenlang wach liegt und gerade dann mitten in der nacht das telefon klingelt. momente, in denen man dinge schreibt ohne darüber nachzudenken was man überhaupt sagen will um nach dem letzten wort endlich zu wissen, wer man ist. oder war. oder warum sie nicht mehr da ist, sondern bei irgendeinem anderen.

"und gerade du kriegst doch dein leben überhaupt nicht auf die.."
"hau ab."

ich war noch nie gut darin, anderen zu vermitteln, dass ich jetzt einfach niemanden sehen will. (aber du müsstest es eigentlich mittlerweile kennen.)

"du hörst dich genauso an, wie ich mich jetzt gern fühlen würde."

"das hat glaube ich noch nie jemand zu mir gesagt."

"kommst du morgen auch?" habe ich sie gefragt.
auf die antwort hab ich dann gar nicht mehr gehört.

morgens endlich mal wieder nicht den eigenen wecker hören.

schön.

"früher hab ich geschrieben, wenn es mir nicht gut ging.
heute geht es mir einfach nur nicht gut."

"schade, dass es dich nur einmal gibt."

"erzähl mehr."

"ich hab nichts zu erzählen.
mich gibts nicht.
nur acht stunden am tag."